2007 | Parzifal (Projekt) | Münchner Kammerspiele | Bühne |
Projekt nach Motiven von Wolfram von Eschenbach
Premiere 02.06.2007
Regie Christiane Pohle
Raumkonzepte/ Kostüm Maria-Alice Bahra
Musikalischer Leiter Gerd Kötter
Video Robert Lehniger
Lichtdesign Jürgen Tulzer
Dramaturgie Matthias Günther
mit Anna Böger, Peter Brombacher, René Dumont, Walter Hess, Stefan Merki, Lasse Myhr, Thomas Schmauser, Edmund Telgenkämper
© Arno Declair
Die Entwicklung Parzivals vom „bewusst-losen“, ungeschliffenen Menschen, der, wo er hinkommt, durch Unwissenheit Leid und Tod verbreitet, hin zu einem verantwortungsbewussten Mitglied der Artus-Gesellschaft, einem tapferen, erfolgreichen Ritter, ist ein wesentlicher Teil der Erzählung um Parzival.
Hinzu kommt die geheimnisvolle Tragödie um den Gral: Anfortas, der Gralskönig leidet unsägliche Qualen durch eine tödliche Wunde, um ihn herum leidet die gesamte Gesellschaft auf der Burg Munsalvaesche und wartet mit ihm auf Erlösung. Parzival, vom Gral auserwählt, verspielt die Chance, den Leidenden zu helfen. Er wird verstoßen. Das Christliche Motiv der „Welt-Erlösung“ durch Anteilnahme, Mitleid, Nächstenliebe, und die Tatsache, dass der einzelne Mensch aus Freiheit zur Erlösung, man könnte auch sagen zur Veränderung, berufen ist, spielt für Christiane Pohle eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzung mit Parzival. Was ist es, das uns in unserer Welt-Umgebung am schmerzlichsten fehlt? Wo und was ist unsere „Welt-Wunde“? Was ist unser Gral? Die Zuschauer werden in der näheren Umgebung der Kammerspiele an unterschiedlichen Stationen zentralen Motiven aus der Parzival-Geschichte begegnen.
(Text: Theaterkompass)