Seel (Stückentwicklung)

2005 Seel (Stückentwicklung) Sophiensäle Berlin

Eine Koproduktion mit Sophiensæle, dem zeitgenössischen Theaterfestival auawirleben Bern und dem Deutschen Nationaltheater Weimar.

Regie Christiane Pohle
Bühne/ Kostüm Maria Alice Bahra
Musikalische Leitung Rainer Süßmilch
Musik Rainer Süßmilch
Orgelspiel Volker Jaeckel
Lichtdesign Marek Lamprecht/ Sofie Thyssen
Dramaturgie Malte Ubenauf

mit Stefan Drücke, Theresa Berlage, Katja Hensel, Tilla Kratochvil, Dominik Maringer, Nicolas Rosat, Rainer Süßmilch

Im November 2001 fanden Spaziergänger den toten Andreas Plack (23). Plack ließ sich mit einer Motorsäge am Bein verletzen, um eine Invaliditätsrente in Millionenhöhe zu kassieren. Stattdessen verblutete er und bezahlte für seinen persönlichen Sozialplan mit dem Leben. Placks Geschichte ist symptomatisch. Stellt das Ausschlachten des eigenen Körpers die letzte Möglichkeit dar, den persönlichen Lebensentwurf zu verwirklichen?

Pressestimme
Christiane Pohle und ihr achtköpfiges Ensemble haben in den Berliner Sophiensälen der Figur geschickt den Rücken gekehrt, ohne die Tragik dieses Gefühlssuchers zu verbannen. Die Fähigkeit des Menschen, aus der Phantasie und letztlich aus dem Nichts zu schöpfen, ist das Prinzip, das die Regisseurin in diesem Fall erkennt, und aus dem sie selbst diesen schwebend leichten Abend gezaubert hat. Doch sakral darf es dabei zugehen: Aus der Johannes-Passion steht die Arie „Betrachte meine Seel“ Pate für den Titel. Das Orgelspiel von Volker Jaekel verströmt andächtigen Ernst, und links der Bühne wie Kirchenreihen für die Trauergemeinde. Nur, dass man nicht betet, sondern sich die Schauspieler gegenseitig dabei beobachten, was von den Versuchen übrig bleibt, sein Leben zu ändern.(Süddeutsche Zeitung, 08.03.2005)